KLAUS
GERICKE: Herr Pastewka, sind Sie James Bond Fan?
BASTIAN PASTEWKA:
Es gibt ungefähr 7
James Bond-Filme, die ich immer noch nicht gesehen habe; es gibt andere,
die ich zwar gesehen aber nicht verstanden habe. Und es gibt James
Bond-Filme, die ich auswendig kann: THE WORLD IS NOT ENOUGH ist einer
meiner Favoriten. Speziell die ersten 15 Minuten sind meiner
Ansicht nach, der beste Bond-Anfang, der je gemacht wurde.
KG:
Welcher Bondfilm ist Ihr Favorit?
BASTIAN PASTEWKA: Ich mag TOMORROW NEVER DIES und THE WORLD IS
NOT ENOUGH am liebsten.
KG:
Welcher Darsteller ist Ihr Lieblings-Bond?
BASTIAN PASTEWKA:
Pierce Brosnan. Er war in der richtigen Zeit der richtige James Bond.
Als die Bond-Tradition schon lang und groß war aber noch nicht alles so
hypermodern und kalt wirkte. In dieser Hinsicht ein bisschen
überkandidelt war Brosnans letzter Film DIE ANOTHER DAY, wo es plötzlich
unsichtbare Autos und ähnliche Science-Fiction-Sperenzien gab, die mich
nicht interessierten. Ich mochte die Ausdruckskraft und die
Schlagfertigkeit von Brosnan, denn er ist nicht nur ein guter
Schauspieler, sondern auch ein guter Komödiant, der seine ironischen
Bemerkungen perfekt gesetzt hat. Ich bekam bei ihm nie das Gefühl, in
einer bierernsten Bond-Geschichte a la Daniel Craig zu sein. Aber auch
nicht in einer gemächlich erzählten Geschichte wie bei den frühen Filmen
mit Sean Connery.
KG:
Was halten Sie vom aktuellen Bond-Darsteller Daniel Craig?
BASTIAN PASTEWKA:
Ich finde ihn toll
als Schauspieler, aber beide Filme sind mir nicht in Erinnerung
geblieben. Ich bin mittlerweile durch Serien wie etwa "24" oder "Prison
Break" komplexere Figuren und Storys gewöhnt, da fallen die James
Bond-Filme mit ihren braven "Gut und Böse"-Aufteilungen meiner Meinung
nach etwas zurück. Bei "24" kommen die Bösewichte um die Ecke, wenn ich
sie nicht erwarte. Bei Bond steht dem Schurken auf der Stirn: "Wir sehen
uns in 2 Stunden beim Showdown"
KG:
Sie haben In Prag gedreht, wo auch Casino Royale zum großen Teil gedreht
wurde. Haben Sie eine lustige Anekdote in Bezug auf 007 zu erzählen?
BASTIAN PASTEWKA: Richtig! Bei den Dreharbeiten zu "Neues vom
Wixxer" 2006 in Prag wurde in den Studios nebenan "Casino Royale"
gedreht. Und dort gibt es immer wieder Chiropraktiker und
Sportmediziner, die parat stehen, falls sich irgendjemand verletzt. Im
Übrigen: Das passiert Oliver Kalkofe sehr häufig, er stolpert gerne mal
über ein Kabel und verrenkt sich den Arm. So auch bei "Neues vom Wixxer";
da kam eine Masseurin, die ihm Verspannungen im Nacken lösen sollte -
und sie sagte zu ihm: "Ich massiere übrigens Daniel Craig. Er macht so
viel Fitness. Sein Körper ist so hart." Die Vorstellung, dass die
Masseurin zwei Tage später zu Daniel Craig sagt: "Ich massiere übrigens
Oliver Kalkofe. Er ist ein deutscher Komiker. Er ist so fett und sein
Rücken ist so haarig" gefällt mir.
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Offizielles
Pressefoto von DER WIXXER.
Signiert von Bastian Pastewka & Oliver Kalkofe. |
KG:
Wird es einen dritten WIXXER Film geben?
BASTIAN PASTEWKA: Oliver Kalkofe und ich wollen dies unbedingt.
Wir mussten aber leider feststellen, dass Willen allein nicht reicht. Es
gibt sehr viele wichtige Partner, die den Film kalkulieren und bezahlen
müssen. Und die sind dieser Tage mitunter nicht ganz so begeistert wie
Olli und ich. Ich glaube aber, dass uns der dritte Teil nicht wegläuft.
Von mir aus kann "Tripple Wixx" auch in 5 Jahren kommen, wenn vielleicht
niemand mit einem letzten WIXXER-Teil rechnet. Ich setze auf den
Überraschungs-Moment.
KG:
Sie sind zusammen mit Anke Engelke sehr Erfolgreich mit Wolfgang
und Anneliese. Wie ist dieses lustige Duo entstanden?
BASTIAN PASTEWKA: Zu Weihnachten 2007 wünschte sich SAT.1
freundlicherweise eine klassische Jahresausgangs-Show mit Anke Engelke
und diesem rundlichen
Pawelka.
Anke und ich waren sofort begeistert; zumal wir seit der "Wochenshow"
keine Sendung mehr gemeinsam gemacht hatten. Dann haben wir uns unseren
Stammregisseur Tobi Baumann geschnappt und der kam irgendwann auf die
Idee, das Ganze nicht von den Entertainern Engelke und Pastewka
moderieren zu lassen, sondern von einem frei erfundenen Volksmusik-Duo.
Wir haben ein paar Fotos gemacht, mit Szenen und Dialekten rumprobiert -
und so entstanden Wolfgang und Anneliese. Wir haben Songs
zusammengefummelt und kurz darauf im Kölner "Phantasialand" die erste
Show "Fröhliche Weihnachten" aufgezeichnet. Mit Anke Engelke ist die
Zusammenarbeit so angenehm, dass es eine Freude ist.
KG:
Wie fanden Sie Frau Engelke beim Eurovision Song Contest?
BASTIAN PASTEWKA: Fantastisch. Auf diesem internationalen großen
Show-Parkett bewegt sie sich so sicher wie sonst nur wenige Showmaster.
Schon bei "Anke Late Night" hat sie gezeigt, wie locker und leicht sie
mit Gästen wie Bryan Adams oder Sting usw. umgehen kann. Ich finde, so
gut wie sie macht das nach wie vor niemand im deutschen Fernsehen.
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Oliver Kalkofe & Bastian
Pastewka in Hamburg. |
KG:
Wer ist für das Szenenbild in Ihrer Serie PASTEWKA verantwortlich?
BASTIAN PASTEWKA: Eine fabelhafte Szenenbildnerin mit einem mir
sehr sympathischen Faible für Louis De Funes-Plakate. Die leihen wir
Staffel für Staffel von einem Filmplakatsammler aus Köln und hängen sie
in "Bastians" Wohnung. Wir drehen übrigens alles an
Original-Schauplätzen, wir haben keine Studio-Sets wie andere Sitcoms.
KG:
Wird es eine weitere Staffel von PASTEWKA geben?
BASTIAN PASTEWKA: Ich habe keine Ahnung.
KG: Ich bedanke
mich recht herzlich bei Herrn Pastewka, dass er sich die Zeit nahm, mir
die Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.
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Das Schmidts TIVOLI in
Hamburg. |
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