Klaus
Gericke & Roland Walter: Warum
sind Sie Bondfan ?
Oliver Kalkofe: Ende der
70er, Anfang der 80er habe ich Im Geheimdienst Ihrer Majestät gesehen.
Und als großer Mit Schirm, Charme und Melone Fan, auch noch Diana Rigg
zu sehen, dass war sowieso riesig. Und der Film hat mich dann vollkommen
weg geblasen. Also das war ganz toll. Und dann habe ich als zweiten Bond
Leben und sterben lassen gesehen. Ich dachte dann, dass am Ende auch
Jane Seymour sterben muss und ich weiß noch, dass ich deswegen sehr
aufgeregt war. Es war gigantisch. Zum ersten Mal hatte ich gesehen, wie
die Welt da draußen aussieht. Natürlich war James Bond dann das große
Vorbild. So wollte man schon sein. Obwohl man schon früh merkte, dass es
nicht ganz so hinhaut. Es war absolut faszinierend, dass Bond immer
einen Ausweg findet. Alle Männer wollen James Bond sein.
KG & RW:
Wie hat Ihnen EIN QUANTUM TROST gefallen?
Oliver Kalkofe:
Nach mehrmaligen schauen, nicht
mehr so besonders. Ich glaube Marc Forster wollte sich mal ausleben. Mal
die Überaction inszenieren. Er hat auch ein paar schöne Momente. Die
kleinen ruhigen Momente, die da drin sind, sind so kurz und kommen so spät, das dauert über eine Stunde bis der
Film sich erlaubt Luft zu holen. Und überhaupt nach zu vollziehen was da
gerade passiert, und die Action ist total aufgeblasen. Das macht alles
kaputt, was sehr schade ist. Die Trailer allerdings waren toll. Man hat
aber nicht geahnt, dass der Trailer besser ist als der Film. Und das man
vom Trailer mehr versteht als vom Film. Da waren die Actionszenen noch
langsamer geschnitten und besser gemacht. Das ist eigentlich sehr
ärgerlich.
KG & RW:
Wenn Sie mal in einem Bond spielen
dürften, was für einen Charakter würden Sie spielen?
Den guten oder den bösen ?
Oliver Kalkofe:
Am liebsten einen Bösen. Die Helfer
werden ja meistens von den anderen Schurken umgebracht. Es gibt ja kaum
einen Helfer, außer Felix Leiter, der überlebt. Die helfen immer eine
Zeit und werden ziemlich unspektakulär umgebracht. Meistens findet Bond
sie dann immer. Bei den Bösen ist es, je kränker die waren, desto toller
war es. Man musste ja immer was haben, woran man die wieder erkennen
konnte. Zum Beispiel der Beisser, im ersten jedenfalls, Der Spion, der
mich liebte, hat mich das absolut fasziniert. Die übermenschlichen,
wahnsinnig starken, unbesiegbaren, z.B. der mit der Eisenhand in Leben
und sterben lassen und so weiter, dass war alles toll. So was habe ich
immer geliebt.
KG & RW:
Was halten Sie von Daniel Craig als 007?
Oliver Kalkofe:
Er hat
mich sehr positiv überrascht. Ich habe es nicht gedacht, als ich die
Fotos sah und dachte, dass könnt Ihr jetzt nicht machen. Er ist doch
blond und so. Das geht doch gar nicht.
KG & RW:
Welcher Bondfilm ist Ihr Lieblings Film
und welcher Darsteller ist Ihr Favorit?
Oliver Kalkofe:
Es ist
schwer. Eigentlich finde ich, jeder Darsteller hat einen Favoriten Film
verdient. Es schwankt bei mir auch. Es ist ähnlich wie bei den Edgar
Wallace Filmen. Wenn ich da z.B. sagen muss, welcher ist mein liebster,
kann ich das nicht. Ich habe da immer so eine Top 10 Liste, weil man kaum
einen hat, wo alles stimmt. Immer ist irgendwas wo man sagt, dass fehlt
mir jetzt aber.
Bei Sean Connery würde ich klar sagen, Goldfinger. Der
hat mich gleich total fasziniert. Den habe ich gerade erst auf BluRay
geguckt. Auf BluRay ist das irre. Man sieht alle Einzelheiten in
Perfektion.
Dann natürlich bei George Lazenby Im Geheimdienst Ihrer
Majestät. Ist ja klar.
Ist aber auch einer der besten.
Bei Roger
Moore ist es In tödlicher Mission. Richtig klasse. Habe ich auch erst letztens
auf BluRay gesehen. Der macht auch wirklich immer wieder Spaß. Da sieht
man auch, was man aus Roger Moore hätte machen können. Die haben Ihn
immer so extrem albern rum laufen lassen. Obwohl ich Ihn cool fand, da
ich mit Ihm aufgewachsen bin und er der Bond meiner Generation war. Und
deswegen mag ich den auch sehr, aber bei Im Angesicht des Todes läuft er
dann doch wie ein Frührentner. Das hat mich dann doch sehr enttäuscht.
Timothy Dalton mochte ich auch. Der Hauch des Todes fand ich klasse.
Und
Pierce Brosnan ist schwer zu sagen. Alle seine Filme haben stärken und
schwächen. Eigentlich ist GoldenEye sehr gut, aber der Soundtrack ist
Quatsch. Der gefällt mir gar nicht. Aber der Film ist schon klasse. Oder
die Bootsjagd, am Anfang von Die Welt ist nicht genug, ist z.B.
großartig. Es gibt dann immer so Momente, wo man sich freut, aber der
Film hält sich dann nicht so ganz. Ich fand auch bei Stirb an einem anderen
Tag die Fechtszene in dem Club richtig großartig. Das war klassischer Bond. Ab Island, wo der unsichtbare Aston Martin kommt, finde ich Ihn
richtig schlecht.
Und dann natürlich bei Daniel Craig, Casino Royale.
Aber es ist echt schwer zu sagen, welcher jetzt der beste Film ist.
KG & RW:
Haben Sie noch Ihre Diana Rigg Sammlung?
Oliver Kalkofe:
Ja, ich
habe noch den Großteil. Ich habe ja Mit Schirm, Charme und Melone für
Kinowelt betreut. Bei Kinowelt ist jetzt die Gesamtedition raus gekommen und
da bin ich die ganze Zeit mit drauf. Ich habe für alle Folgen eine
Bewertung und Einführung gemacht, die wir extra dafür gedreht haben.
Mit Linda Thorson habe ich extra ein Interview geführt und ein paar
weitere Extras gemacht. Ich bin mit 11 Jahren Mit Schirm, Charme und
Melone Fan geworden. Da habe ich die Serie als Wiederholung im
Spätprogramm von Nord 3 gesehen. Ich habe die Roboter gesehen und
war so begeistert. Da war ich infiziert. Ich habe dann mein ganzes Geld
dafür ausgeben. Ich habe eine Riesen Sammlung und weiß wirklich alles
darüber. Und dadurch kam ich eigentlich auch erst zu Bond. Wegen Diana
Rigg. Und die Sammlung habe ich noch. Zum Teil haben wir das auch raus
geholt und für die DVD’s gezeigt. Ich habe mehrere Sammelmappen für The
Avangers und extra eine für Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Ich hatte
damals auch das Poster hängen. Das schöne gemalte wo Lazenby und Rigg
auf Skiern zu sehen sind.
|
Die
Gesamtedition auf DVD von
MIT
SCHIRM, CHARME UND MELONE |
KG & RW:
Wird es einen dritten WIXXER Film geben?
Oliver Kalkofe:
Was mich
freut, dass alle danach fragen und das die Zeit für uns arbeitet. Ja,
ja, ja, wir wollen das. Wir haben einen ganz großen Plan, an den wir
schon seit zwei Jahren arbeiten. Es ist momentan sehr mühsam, irgendwas
zu machen, das hat mit Finanzierungsproblemen zu tun. Aber leider
kann ich nicht mehr dazu sagen, sonst töten mich die beiden.
(Anmerkung
der Redaktion: Bastian Pastewka und Oliver Welke)
KG & RW:
Warum war Eddie Arent nicht in einem der
beiden Wixxer Filmen zu sehen?
Oliver Kalkofe:
Wir
haben wirklich alles versucht Ihn zu bekommen. Für den zweiten Teil
hatten wir auch eine Zusage für einen Auftritt am Ende des Films. Es war
auch alles geplant und vorbereitet, aber kurz vor dem Dreh musste er
leider Krankheitsbedingt absagen.
KG & RW:
Wie hat es bei Ihnen mit Autogramme
sammeln angefangen?
Oliver Kalkofe:
Mit 11
Jahren habe ich in Peine am Theater gesammelt. Unter anderem habe ich
dort schon Wolfgang Völz getroffen. Über Tausch habe ich dann Adressen
bekommen. Meine ersten internationalen Autogrammerfolge waren Louis De
Funès und Roger Moore. Roger Moore hat auch immer sehr schnell
geantwortet. Das waren immer nur 7 Tage. Allerdings hatte er über Jahre
hinweg die gleiche Autogrammkarte. Das war glaube ich ein Bild aus Leben
und sterben lassen.
|
Autogrammkarte
von Roger Moore
(Leben und sterben lassen) |
K.G.: Ich bedanke mich recht herzlich bei Herrn Kalkofe, dass
er sich die Zeit nahm, uns die Fragen zu beantworten und das ich sie
hier online stellen durfte.
|