EXKLUSIV INTERVIEW MIT KARINE BABAJANYAN. |
Karine Babajanyan am 30.05.2019 in Hannover |
Am
30.05.2019 haben wir auf Einladung von Frau Babajanyan, |
Klaus Gericke
und Roland Walter:
Welche Oper Spielen und singen Sie am liebsten? Karine Babajanyan: Tosca und Madame Butterfly. Beide sind von Puccini. Dieser Komponist hat mich sehr weit gebracht. KG und RW: Wie haben Sie erfahren, dass die TOSCA Oper im James Bond Film eine große Rolle spielt? Karine Babajanyan: Die Bregenzer Festspiele haben mich über meine Agentur gefragt, ob ich bereit bin, in einem James Bond Film, als Tosca mitzuwirken. Wer sagt da nein? Ich habe sofort alle Daten verglichen, da ich damals in Stuttgart fest angestellt war. Es hatte alles gepasst und es gab keine Probezeiten. Ich habe natürlich sofort zugesagt. KG und RW: Musste für EQT extra was einstudiert werden, was so nicht in der Oper vor kommt? Karine Babajanyan: Nein, gar nichts. Ich musste die Tosca sein. Geändert wurden aber die Kostüme. Die waren zu bunt. Das passte konzeptuell nicht in einen 007 Film. Vivienne Westwood hat mein Kostüm für den Film entworfen. Das war ganz anders aber sehr schön. Eleganter. Wenn unter solchen Bedingungen in Bregenz gespielt wird, Regen und Wasser, müssen die Kostüme Wasserdicht sein. Es muss sehr farblich sein, weil man auf der Bühne sehr klein wirkt bei 7000 Zuschauern. Das Original Kleid ist Orange. So merkt man, wie beim Film gearbeitet wird. Die Liebe zum Detail. Sie haben uns auch anderen Schmuck und Schuhe gegeben. Das wurde alles geändert. KG und RW: War Ihr Regisseur verantwortlich, oder hat Marc Forster das Zepter übernommen? Karine Babajanyan: Marc Forster haben wir überhaupt nicht kennen gelernt. Das war unsere Abteilung mit Regisseur Philipp Himmelmann. Wir hatten nur mit Himmelmann geprobt. Vom 007-Team habe ich nur den Productions Assistant Gregg Wilson kennen gelernt und die Kostümbildner gesehen. Sehr nette Leute aus London. Und natürlich die Kameramänner. Ich hatte ja gehofft, Daniel Craig wenigstens mal zu sehen. Aber mit Craig wurde allein gedreht. Er wurde mit einem Hubschrauber ein geflogen. Wir haben 3 Nächte die Oper gedreht, wobei ich nur eine Drehnacht hatte. KG und RW: Wie oft wurden die Szenen gedreht? Karine Babajanyan: Mehrmals. Die Kameramänner haben geäußert, was Sie möchten. Diese Anweisungen haben Sie von Marc Forster über Funk bekommen. KG und RW: Haben Sie Live gesungen, oder war alles Playback? Karine Babajanyan: Wir haben Playback aufgenommen und darüber bin ich sehr enttäuscht. Sie wollten unbedingt die Szene, wo ich Scarpia umbringe. Das ist dramatisch. Da geht es um Mord. In dem Moment trifft im Film ja auch Bond zum ersten mal auf den Bösewicht, Dominic Greene, gespielt von Mathieu Amalric. Da hat die Musik sehr gut gepasst. Puccini Musik ist auch gleich Krimimusik. Gerade Tosca passt daher gut zu James Bond. KG und RW: Haben Sie Mrs. Broccoli oder Schauspieler persönlich kennen gelernt? Karine Babajanyan: Leider nicht. Ich habe später von Mrs. Broccoli einen Dankesbrief und Geschenke geschickt bekommen. Gesehen haben wir aber keinen. Wir waren alle sehr isoliert. Die 007 Produzenten haben sehr großen Respekt zur klassischen Oper. Beim Catering hätte ich bestimmt den einen oder anderen treffen können. Aber ich esse nicht in der Nacht. Ich hatte zwar einen Crew-Pass und konnte überall hin, aber ich war zurückhaltend und schüchtern. Heute, mit meiner Erfahrung, würde ich überall hingehen und mir alles anschauen. Ich hatte auch eine Einladung zur Deutschland Premiere in Berlin und bin über den roten Teppich gelaufen. Aber auch dort war ich zu schüchtern. Nach dem Film bin ich sofort gegangen. Das war falsch. Würde ich heute auch anders machen. KG und RW: Sind Sie persönlich ein James Bond Fan? Karine Babajanyan: Ja. Wir haben in Armenien immer Familienabende gemacht und unter anderem James Bond Filme geschaut. Durch meinen Vater habe ich 007 Filme kennen gelernt. KG und RW: Was hat Ihr Vater gesagt, dass Sie bei EQT dabei sind? Karine Babajanyan: OHHH, der war Stolz, wie ich weiß nicht. Bei Ihm hängen alle meine Fotos im 007-Zimmer. Er ist mein größter Fan. KG und RW: Welcher Film gefällt Ihnen am besten? Karine Babajanyan: Da ich wusste, dass ich in EQT dabei bin, habe ich noch einmal Casino Royale angeschaut. Das ist der beste Film. KG und RW: Waren Sie enttäuscht, dass es nur 3 Min in den Film geschafft haben? Karine Babajanyan: Na klar. Es wurde viel mehr gedreht. Vielleicht bin ich auch deswegen bei der Premiere so schnell gegangen. KG und RW: Gibt es eine lustige Geschichte, die während des Drehs passiert ist? Karine Babajanyan: Nein, beim Film nicht. Allerdings bei einer offiziellen Aufführung, gab es die bekannte Geschichte, wo mir ein Falter ins Dekolleté geflogen ist und dort die ganze Zeit saß. Dabei habe ich eine Insektenphobie. KG und RW: Würden Sie gerne noch mal an einem Film, 007, oder auch andere mitmachen? Karine Babajanyan: Ja klar. Ich liebe das. Im nächsten Leben, möchte ich Filmschauspielerin werden. KG und RW: Wie viel Fanpost von 007 Fans bekommen Sie? Karine Babajanyan: Nicht viel muss ich sagen. Obwohl meine Popularität durch 007 sehr angestiegen ist. KG und RW: Was sind Ihre nächsten Projekte? Karine Babajanyan: Butterfly beim Puccini-Festival in der Toskana. Und Tosca in Paris. Tosca verfolgt mich wirklich überall hin. Dank Tosca gewann ich meinen ersten Wettbewerb. Tosca hat mich zu James Bond und zur Berliner Staatsoper gebracht. KG und RW: Ist es immer noch Ihr Wunsch in New York zu spielen? Karine Babajanyan: Klar. Immer noch und immer noch nicht erfüllt. Viele Träume sind wahr geworden. Aber New York ist immer noch ein Traum von mir. Mal sehen. Vielleicht bringt Tosca mich dort auch noch hin. K.G.: Ich bedanke mich recht herzlich bei Karine Babajanyan, für den schönen Abend, das tolle Interview und das ich es hier online stellen durfte. |
Pressefoto
der Seebühne in Bregenz bei den Dreharbeiten von |
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