EXKLUSIV INTERVIEW MIT STEFFEN APPEL.

Klaus Gericke: Warum und wie lange sind Sie James Bond Fan?
Steffen Appel: Ich muss ca. 12 Jahre gewesen sein, als ich <<Goldfinger>> zum ersten Mal gesehen habe. Die Verfolgungsjagd mit dem Aston Martin DB5 und dem Ford Mustang faszinierten mich besonders. Seit diesem Tag wollte ich auch einen DB5 besitzen. Zwar habe ich danach immer gerne Bond-Filme geschaut, aber wirklicher Bond-Fan wurde ich erst nach dem Erwerb meines DB5 im 2013. Im Jahr darauf wurde ich mit meinem Wagen von dem James-Bond-Club Schweiz zum 50-Jahr-Jubiläum der Goldfingerdreharbeiten an die original Drehorte eingeladen. Die damals geknüpften Connections brachten mich schließlich auch als Fahrer ans Set des 24. Bond-Streifens <<Spectre>> in Österreich. Dort war ich Fahrer des 2. Produzenten, habe aber auch Barbara Broccoli und die Schauspieler gefahren. Abends an der Bar des Crewhotels, hat mir Daniel Craig den Handschuhkastendeckel meines DB5 unterschrieben. Den hatte ich nämlich ausgebaut und mit nach Österreich genommen. Im Anschluss an die Dreharbeiten wurden ich und meine Familie von dem Produzenten sogar noch in die Pinewoodstudios eingeladen..
K.G.: Wie lange haben Sie und Peter Wälty an THE GOLDFINGER FILES gearbeitet?
Steffen Appel: Das lässt sich schwer beantworten. Einen Großteil des Bildmaterials hatte ich schon seit Jahren vorliegen, es aber nur zu privaten Zwecken gesammelt. Im Jahr 2018 zeigte ich Peter Wälthy diese Fotos. Herr Wälty hatte auch noch viel Material zu den Goldfingerdreharbeiten in der Schweiz. Daraufhin entstand die Idee zu diesem Buch. Die weiteren Recherchen, die Textertellung und die Buchgestaltung dauerten dann fast 2 Jahre.
K.G.: Ist THE GOLDFINGER FILES als einziges Buch über 007 geplant, oder werden weitere Folgen?
Steffen Appel: Momentan ist unsererseits kein weiteres Bond-Buch geplant. Wir sind noch mit der Vermarktung von THE GOLDFINGER FILES ausgelastet und brauchen danach erst einmal etwas Abstand zu dem Bond-Thema. Obwohl, wir haben bei den jetzigen Recherchen eine Menge Material zu weiteren Bond-Filmen entdeckt. Also: Sag niemals nie...
K.G.: Gibt es eine lustige Geschichte, die während des schreiben des Buches passiert ist?
Steffen Appel: Als wir für mehrere Tage bei unserem Verleger Steidl in Göttingen waren, musste die Reihenfolge unserer Autorennamen festgelegt werden. Mein Schweizer Co-Autor Peter Wälty schlug dafür den Wurf einer Münze vor. Meine Idee „Kopf: Ich gewinne. Zahl: Du verlierst“ lehnte er lachend ab.
Bei dem anschließenden Münzwurf erschien das von mir gewählte Wappen oben. So kam es, dass ich als erster Autor genannt werde.
Peter Wälty meint noch heute, so wäre es nicht gekommen, hätten wir statt einer Euromünze eine schweizer Münze genommen.
K.G.: Im Buch sind sehr viele Fotos und Dokumente abgebildet. Stammen diese aus Ihren persönlichen Sammlungen?
Steffen Appel: Eine große Anzahl der Fotos stammt aus meiner Sammlung. Weiteres Material hatte mein Co-Autor Peter Wälty vorliegen. Dazu kamen Fotos und Unterlagen von der Familie des Regisseurs Guy Hamilton, aus dem Archiv des damaligen Filmjournalisten Erich Kocian sowie von seinerzeit in den Hotels der Filmcrew Beschäftigte.
K.G.: Würden Sie gerne in einem Bondfilm mitspielen, wenn ja, als guter oder böser Charakter?
Steffen Appel: Selbstverständlich würde ich gerne in einem Bondfilm mitspielen. Und dann als böser Charakter, da diese meistens länger im Film zu sehen sind.
K.G.: Welcher Film der Reihe ist Ihr Lieblingsfilm und welcher 007 Darsteller gefällt Ihnen am besten?
Steffen Appel: Natürlich <<Goldfinger>> und Sean Connery.
K.G.: Sammeln Sie James Bond Artikel?
Steffen Appel: Ja, ich sammle Sachen aus der Connery-Ära. Aber nur Material, dass aus der damaligen Zeit stammt. Größtenteils sogar original Material von den damaligen Dreharbeiten. Spielzeuge etc. gehören nicht dazu. Von <<Spectre>> habe ich auch einiges, das mir bei meiner Teilnahme an den Dreharbeiten zugekommen ist.
K.G.: Ich bedanke mich recht herzlich bei Steffen Appel, daß Er sich die Zeit nahm um diese Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.