EXKLUSIV INTERVIEW MIT ACHIM WINTER.

 

Foto © ZDF / Carmen Sauerbrei

 

Am 01.04.2022 habe ich von Achim Winter ein Telefon-Interview bekommen.
Herr Winter ist Moderator – Autor – Produzent

 
Klaus Gericke: In Ihren Reportagen hört man sehr häufig 007 Musik im Hintergrund. Sind Sie James Bond Fan?
Achim Winter: Ja genau. So ist es. Es ist ja ganz klar, dass ich James Bond Musik verwende, weil ich rein optisch schon eine gewisse Verwandtschaft mit Herrn Bond verspüre. Sie merken schon, daß ist ein bisschen Ironisch gemeint. Meine Beiträge leben ja davon, dass ich Heldenhafte Sachen machen muss, ohne es zu sein. Und dann bietet sich natürlich sofort an, als ironische Klammer sozusagen, die Heldenmusik einzuspielen, während ich dort deletiere. Es ist quasi ein ironisches Mittel. Aber ansonsten bin ich ein großer Fan. James Bond ist so, wie man als Mann sein will. Ich bin also so alt, das ich zu den Leuten gehöre, die das so sehen. Allerdings bin ich ein bisschen traurig, dass Daniel Craig`s 007, von einem humorvollen Sieger, der nichts anbrennen lässt, zu einem depressiven Midlife-Crisis Mann verkommen ist, durch die Drehbuchautoren. Es wundert mich, das Daniel Craig überhaupt noch Dry Martini trinken darf, weil das ja so Un-Vogue ist. Mich wundert, dass er keinen Chai-Tee trinkt. Ich z.B. trinke Ihn so, wie ihn Winston Churchill getrunken hat. Nämlich Gin im Glas und im nächsten Zimmer steht eine verschlossene Flasche Vermut. So trinke ich es auch, mit ein bisschen Eis.
K.G.: Warum genau sind Sie James Bond Fan?

Achim Winter:
Der Hauptgrund ist natürlich, dass ich wahnsinnig anglofin bin. Ich habe in Bristol Englisch studiert. Ich bin oft in London und habe viele englische Freunde. Und da James Bond, die englische Gentleman Lebensart verkörpert, ist das für mich quasi ein Muss. Und zwar diese Gelassenheit, mit den Schwierigkeiten des Lebens zurecht zu kommen, Humor zu haben, nicht alles so Ernst zu nehmen und Souverän zu sein. Und vor allen Dingen, und das ist sehr Un-Deutsch, gut angezogen zu sein. Unsere Helden, wie Schimanski zum Bespiel, zeichnen sich damit aus, dass Sie immer so verranzt aussehen. Und da gefällt mir besonders das James Bond immer Maßanzug an hatte. Wenn ich da zurück denke an Pierce Brosnan, wenn er dann durch eine Tür rein kommt, denke ich WOW, what a Man. Er kommt zwar nicht an Sean Connery ran, aber es ist ein Gedicht. Es ist unterhaltsam, eine schöne Umgebung, die Musik ist klasse, es ist Spannend, die Männer sind so wie man selber sein will. Also schönere zwei Stunden, kann man sich kaum vorstellen.
K.G.: Welchen Film finden Sie am besten?
Achim Winter: Ich habe zwei Favoriten. Goldfinger mit Gert Fröbe und Im Geheimdienst Ihrer Majestät mit Telly Salavas. Aus naheliegenden Gründen bin ich auch Telly Savalas Fan, der mit seiner Glatze auf der Bergfestung den Bösewicht macht. Mein Lieblings James Bond Film ist die Verarschung Goldständer mit Mike Meyers. :-) :-)
K.G.: Und welchen 007 favorisieren Sie?
Achim Winter: Roger Moore fand ich ein bisschen zu Gentleman Like. Der war mir ein bisschen zu glatt. Ich fand Ihn toll und hat auch gut gepasst, aber ich hab halt gerne noch so einen kleinen Schweißgeruch dabei. Also an Sean Connery kommt keiner vorbei.
K.G.: Würden Sie gerne mal in einem 007 Film mitspielen und wenn, als Guter oder Böser?
Achim Winter: Ich würde gerne, es tut mir Leid. Ich sage es wie alle Schauspieler, eine Böse Rolle spielen. Der Böse ist der interessante Charakter. Da kann man sich rein versetzen. Da kann man glänzen als Schauspieler. Die guten laufen halt rum und lösen das ganze. Le Chiffre (Mads Mikkelsen) in Casino Royale ist z.B. ein toller Typ. Der spielt da diesen Bösen, der keinerlei Moral mehr hat. Mit seiner Augennarbe. Das ist schon Interessant.
K.G.: Wie wählen Sie für Ihre Reportagen die 007 Lieder aus?
Achim Winter: Das ist eine Mischform. Zum Beispiel ist Live and let Die und das 007 Thema ein Klassiker. Mein Cutter ist ja der jenige, der die Beiträge gestaltet. Das ist ein ganz großer Musikfan und Freund. Ich persönlich glaube, bei englischsprachigen Texten, muss man nicht darauf achten, ob es vom Text her passt, weil es in der Handlung verloren geht. Ich muss immer lachen, wenn in einem Beitrag ein Fahrrad durch Bild fährt kommt Bicycle. Oder sobald einer einen Geldschein hochhält kommt Money Money. Das ist ganz schrecklich. Es ist eine Mischung aus beiden. Der Cutter achtet ein bisschen auf den Text, aber es geht in erster Linie um diese Anmutung. Passt das jetzt musikalisch. Ist es langsam oder schnell. Was mache ich genau. Wie spannend ist es. Auf all diese Dinge achtet er und sucht es dann auch.
K.G.: I
ch bedanke mich recht herzlich bei Achim Winter, daß Er sich die Zeit nahm um diese Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.
 

Achim Winter ist am 01. April 1961 in Offenbach geboren.
Seit 1997 ist er Außenreporter bei hallo deutschland im ZDF.
Herr Winter besucht auch Winzer und stellt die Weine vor.

Hier geht es zur privaten Webseite von Achim Winter.
www.achimwinter.com

Foto © Achim Winter

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