EXKLUSIV INTERVIEW MIT PETRA KISSLING-KOCH.

 

Petra Kissling-Koch
Foto © Petra Kissling-Koch

 

Am 15.08.2012 habe ich von Frau Petra Kissling-Koch ein Interview per Mail bekommen.
Frau Kissling-Koch ist die Autorin des Buches
Macht(t)räume
Der Production Designer Ken Adam
und die James-Bond-Filme

 
Klaus Gericke: Frau Kissling-Koch, sind Sie 007 Fan und wenn ja warum?
Petra Kissling-Koch: Ich habe mir schon immer gerne James-Bond-Filme angeschaut. Und ich fand die Filmarchitektur der frühen Filme auch schon immer sehr spannend und interessant. Ich mag die Optik und Ästhetik der 60er und 70er Jahre. Natürlich trägt der Agent 007 auch dazu bei, dass man die Filme gerne sieht. Er ist der Inbegriff des Helden, der alles kann. Wem imponiert das nicht? Ich mag zudem das Thrillergenre. Die James-Bond-Serie ist auch für mich ein Stück eigene Vergangenheit bzw. Jugend.
K.G.: Welcher 007 Film und Darsteller, gefällt Ihnen am besten ?
Petra Kissling-Koch: Ich bin Sean Connery-Fan, wobei mir Roger Moore und Pierce Brosnan auch gut gefallen. Meine Lieblingsfilme sind Dr. No, Goldfinger und The Spy Who Loved Me.
K.G.: Warum haben Sie ein Buch zum Thema 007 geschrieben ?
Petra Kissling-Koch: Ich war auf der Suche nach einem geeigneten Thema für die Magisterarbeit, so entstand die Idee. Ich saß abends vor dem Fernseher und sah einen James-Bond-Film. Da kam mir die Idee! Ich fand den Gedanken, etwas über die Filmarchitektur der Bondfilme zu schreiben, sofort sehr spannend, denn die Bauten fallen jedem ins Auge, wenn er die Filme sieht. Im Laufe der Arbeit ist mir dann aufgefallen, dass es noch nicht wirklich viel über das Thema gibt. Zudem zeigt die gesamte Retrokultur wie beliebt das Design der 60er und 70er Jahre wieder ist. Mein Buch greift die Thematik auf.
K.G.: Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben ?
Petra Kissling-Koch: Wenn man alles zusammenrechnet sind es 10 Jahre inklusive Lektorat . Die lange Zeit ist vor allem durch die umfangreichen Recherchen, auch im Ausland, zustande gekommen. Zwischendurch kamen immer mal wieder neue Projekte dazu.
K.G.: Ist Ihr Buch ein Fachbuch oder auch ein Buch, das 007 Fans gut finden werden ?
Petra Kissling-KochIch denke jeder, der die James-Bond-Filme mag und insbesondere die Filmarchitektur, der interessiert sich auch für die Hintergründe der Ausstattung und hat Spaß an meinem Buch. Mein Werk ist zwar ein Fachbuch, aber auch für den Laien verständlich und nicht nur für einen kleinen Kreis bestimmt. Es bietet einen ganz anderen Blick auf die Filme. Man betrachtet die Filme mit anderen Augen und kann erkennen, was sie alles aussagen. Sie enthalten mehr als der Betrachter auf den ersten Blick wahrnimmt.
K.G.: Haben Sie Sir Ken Adam persönlich kennen gelernt?
Petra Kissling-Koch:
Ich habe Ken Adam mehrfach getroffen, u.a. zweimal für ein Interview bei ihm zuhause in London. Er ist ein sehr höflicher Mensch und auch sehr interessiert an Projekten mit oder über ihn.
K.G.:
Welches Set von Sir Ken Adam ist Ihr Lieblingsset und warum?
Petra Kissling-Koch:
Eigentlich mag ich alle seine Sets sehr gerne. Sie haben alle ihre individuelle Aussagekraft. Sehr gerne mag ich den Tarantula-Room in Dr. No und das Laser-Set in Goldfinger. Aber auch Atlantis in The Spy Who Loved Me ist sehr ausgefallen. Leider fehlen in heutiger Zeit diese besonderen Räume, aber man hat sich bei James Bond schon immer dem Zeitgeist angepasst.
K.G.:
Würden Sie gerne mal ein Filmset bauen?
Petra Kissling-Koch:
Ich selbst habe zur Kunstgeschichte noch Innenarchitektur studiert. Ich wollte tatsächlich mal Szenographie studieren, doch ich analysiere die Architektur lieber. Ich war schon immer mehr der Theorie zugewandt. Ich mache mir gerne Gedanken darüber, was andere plastisch erschaffen.
K.G.: I
ch bedanke mich recht herzlich bei Frau Kissling-Koch, daß Sie sich die Zeit nahm um diese Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.
 
 

Petra Kissling-Koch, Dipl. Ing. M.A., geb. 1972, studierte Innenarchitektur, Kunstgeschichte, Italienische Philologie und Volkskunde in Wiesbaden, Mainz, Perugia und Bonn, promovierte 2010 mit einer Dissertation über Ken Adam und die James-Bond-Filme an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn; sie lebt und arbeitet in München. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich vor allem mit Kunst- und Kulturströmungen der 50er, 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, insbesondere aus den Bereichen Film, Architektur, Design und Wohnen.

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