EXKLUSIV INTERVIEW MIT DETLEF BIERSTEDT.

 
 

Am 24.09.2010 konnte ich Detlef Bierstedt beim Literaturfest Niedersachsen in Einbeck
persönlich zu einem Interview treffen.
Herr Bierstedt hat Colin Salmon in DER MORGEN STIRBT NIE,
DIE WELT IST NICHT GENUG und STIRB AN EINEM ANDEREN TAG
synchronisiert.

 
Klaus Gericke: Herr Bierstedt, wie ist es dazu gekommen, dass Sie Colin Salmon in
den drei 007 Filmen synchronisiert haben? Gab es ein Casting?

Detlef Bierstedt: Es gab kein Casting. Ich wurde direkt von Thomas Danneberg besetzt
K.G.: Haben Sie Colin Salmon persönlich kennen gelernt und gefällt Ihm seine deutsche Stimme?
Detlef Bierstedt: Ich habe Ihn nicht persönlich kennen gelernt.
K.G.: War es aufregender einen Bondfilm zu synchronisieren als eine andere Produktion?
Detlef Bierstedt: Aufregender nicht. Bei so großen Produktionen nervt es ein wenig,
daß so viele Supervisor von der Filmproduktion vor Ort sind und eigentlich immer alles besser wissen. Das ist sehr unangenehm.

K.G.: Würden Sie gerne in einem Bondfilm mitspielen, wenn ja, als guter oder böser Charakter?
Detlef Bierstedt: Männer die aussehen wie ich, groß und wenig oder keine Haare haben,
werden meistens als böser Charakter genommen. Ich würde aber viel lieber zeigen,
dass ich auch einen guten Charakter spielen kann. Daher würde ich sehr gerne in einem Bondfilm einen guten spielen.

K.G.: Sind Sie ein Fan der Bondfilme? Wenn ja, welcher der Reihe ist Ihr Lieblingsfilm
und welcher 007 Darsteller gefällt Ihnen am besten?
Detlef Bierstedt Ein Fan bin ich nicht. Aber ich mag Sean Connery. Nicht nur als 007.
Auch in anderen Rollen hat er mir immer sehr gut gefallen.
K.G.:
Welche Rolle, oder Darsteller, würden Sie gerne sprechen?
Detlef Bierstedt:  Eine gute Frage. Mir fällt da jetzt nichts zu ein. Ich lasse mich gerne Überraschen.
K.G.: Was macht mehr Spaß, einen Film oder eine TV-Serie synchronisieren?
Detlef Bierstedt:  Noch eine gute Frage. Bei Emergency Room haben die medizinischen Fachbegriffe
in Latein ein bisschen genervt. Allerdings ist eine Serie besser um den Schauspieler zu studieren.
Aber ich spreche dann doch lieber Filme. Das ist spannender, weil man ja nicht weiß was kommt.
Ich gehe lieber ins Studio und weiß vorher nicht, was auf mich zukommt.
K.G.: Was halten Sie von Autogramme sammeln? Und wie viel Anfragen bekommen sie?
Detlef Bierstedt:  Ich finde das Hobby sehr gut. Aber nur, wenn man auf Fotos sammelt.
Ein Autogramm auf einem Stück Papier finde ich nicht Reizvoll. In Person werde ich nicht oft gefragt,
da man mich nicht erkennt. Autogrammkarten habe ich, aber fast nie dabei. Per Post schreibe ich gerne Autogramme.
Es freut mich immer, dass meine Arbeit dadurch gewürdigt wird.
K.G.: Haben Sie schon mal eine Auszeichnung bekommen?
Detlef Bierstedt:  Bisher noch nicht. Ich würde mich aber darüber freuen. Allerdings finde ich es sehr schade,
dass immer nur die Blockbuster-Filme mit sehr guten und bekannten Schauspielern nominiert werden.
Die eigentliche Herausforderung sind Filme mit schlechten Schauspielern. Da ist das synchronisieren viel schwerer,
da man die Leistung mit der deutschen Sprache verbessern kann und muss.

K.G.: Ich bedanke mich recht herzlich bei Herrn Bierstedt, dass er sich die Zeit nahm, mir die Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.
ch würde mich aber darüber freuen.

Detlef Bierstedt, 1952 in Ost-Berlin geboren, ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher.
Seine Stimme ist vor allem durch zahlreiche Synchronisationen der
US–amerikanischen Schauspieler George Clooney, Bill Pullman, John C. Reilly und Jonathan Frakes bekannt.

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